Erfahrungsbericht einer Patientin

über eine Bauchspiegelung / Laparoskopie ohne Vollnarkose

Im Februar 2009 besuchte ich meine Frauenärztin, da die Krebsvorsorgeuntersuchung längst überfällig war. Dabei entdeckte sie bei der Ultraschalluntersuchung eine Zyste am rechten Eierstock, die auf dem Monitor bereits deutlich zu erkennen war. Bei der Kontrolluntersuchung nach sechs Wochen war die Zyste nicht nur immer noch da, sie war um weitere zwei Zentimeter gewachsen und nun zwischen 4 und 5 Zentimeter groß. Jetzt war klar, dass genauer abgeklärt werden sollte, um was es sich dabei handelt. Meine Ärztin erklärte mir, dass dafür eine Bauchspiegelung erforderlich sei, die im Krankenhaus durchgeführt werden müsse. Zu diesem Zeitpunkt machte ich mir noch keine Gedanken. Ich hatte keine Vorstellung davon, wie eine solche Untersuchung abläuft. Ich war fest davon überzeugt, dass das nicht schlimmer sein kann als eine Kniespiegelung und selbstverständlich auch ohne Vollnarkose geht. Die Frage nach der Narkoseart konnte oder wollte mir meine Ärztin nicht beantwortet. Mein neugieriges Suchen im Internet ließ mich dann schnell ernüchtern. Eine telefonische Anfrage im Krankenhaus bestätigte meine Befürchtung. Aufgrund der dort angewandten Methode der Bauchspiegelung mit Gas wäre eine Operation nur unter Vollnarkose möglich.

Da ich eine ausgeprägt Abneigung gegen eine Vollnarkose habe und diese nur akzeptieren würde, wenn es gar keine andere Möglichkeit gäbe, suchte ich fieberhaft im Internet nach einem anderen Weg. Da ich bereits positive Erfahrungen mit der Spinalanästhesie gemacht habe, war ich dem oft gehörten Argument, dass eine Vollnarkose viel angenehmer sei, nicht zugänglich. Endlich stieß ich auf die Seiten von EndoGyn. Da stand es schwarz auf weiß: In unseren Kliniken können wir auch operative Bauchspiegelungen ohne Vollnarkose, in einer sog. Regionalanästhesie durchführen. Eine regionale Narkose, die auf Wunsch oder bei Risiken erfolgt, ist nur deshalb möglich ist, weil wir die „gaslose“ Lift-Laparoskopie anwenden.

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Leider musste ich mich aufgrund des Wochenendes und eines Feiertages noch etwas gedulden. Ich hoffte sehr, dass ich die Möglichkeit erhalten würde, dort operiert zu werden, und dass ich nicht mehrere Wochen auf einen Termin warten müsste. Von einem längeren Zuwarten hatte mir meine Frauenärztin aufgrund des möglichen Auftretens von Komplikationen bei Zysten abgeraten. Endlich konnte ich bei EndoGyn anrufen, mein Anliegen vorbringen und mit Herrn Dr. Kruschinski ganz unkompliziert einen schnellen OP-Termin für Montag den 27.04. in der Klinik am Zuckerberg in Braunschweig vereinbaren. Die Anreise und Aufnahme in der Klinik war für Sonntag vorgesehen.

So machte ich mich Sonntagvormittag mit dem Auto auf den ca. dreieinhalbstündigen Weg nach Braunschweig. Obwohl ich mich ausführlich im Internet informiert hatte und mir alles sehr positiv erschien, war es mir doch ein wenig mulmig zumute. Zum Glück musste ich die Anreise nicht alleine bewältigen. In Braunschweig angekommen wurden wir in der Klinik am Zuckerberg sehr herzlich empfangen. Das Haus und die Lage sind wunderschön. Ich hatte eher das Gefühl einen Urlaub gebucht zu haben als einen Operationstermin. Nach einem Kaffee auf der sonnigen Terrasse des Restaurants und einem kurzen Spaziergang im Park konnte ich meine Reisebegleitung beruhigt wieder nach Hause fahren lassen. Bald schon ging es mit den Voruntersuchungen und der Abführprozedur los.

Um 15 Uhr hatte ich das Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten, das mich etwas verunsicherte. Ich war mir auf einmal nicht mehr sicher, ob ich mir mit der Regionalanästhesie nicht doch zuviel zumuten würde. Um 17 Uhr folgte dann das Gespräch mit Herrn Dr. Kruschinski. Auf Anhieb fasst ich Vertrauen zu ihm. Er bestärkte mich in meiner Entscheidung und machte mir Mut. Er sagte mir, dass die OP ohne Vollnarkose kein Problem sei, und dass er damit Erfahrung habe. Herr Dr. Kruschinski strahlt eine ansteckende Ruhe und Sicherheit aus. Gleichzeitig fühlte ich mich respektiert und ernst genommen. Ich hatte das Gefühl, in ihm jemanden auf meiner Seite zu haben, der für mich eintritt und mit mir am gleichen Strang zieht. Dadurch fühlte ich mich sicher und abgeschirmt gegen Zweifel. Ich konnte mir soviel Zeit und Raum nehmen, wie ich für mich brauchte. Herr Dr. Kruschinski war stets geduldig bereit, meine Fragen zu beantworten und er überzeugte mich mit seiner großen Fachkompetenz. Das war alles sehr beruhigend und wohltuend. Die anschließende Ultraschalluntersuchung führte mir auch noch einmal die Notwendigkeit des Eingriffs vor Augen. Meine von vielen Seiten belächelte Angst, dass sich auf dem OP-Tisch herausstellen könnte, dass die Zyste gar nicht mehr da ist, konnte ich also auch getrost hinter mir lassen. Beruhigend war die Zusage, dass nichts gemacht werden würde, ohne mich vorher darüber zu informieren. Sollte sich also herausstellen, dass mehr als die Zyste entfernt werden muss, würde das erst mit mir besprochen werden. Ich hatte dadurch immer das Gefühl, eigene Entscheidungen treffen zu können und fühlte mich zu keiner Zeit hilflos oder ausgeliefert.

Am Montagmorgen nach dem Duschen und dem Einnehmen einer Beruhigungstablette wurde ich von einer Krankenschwester in den OP gebracht. Dort wurde ich freundlich in Empfang genommen. Auch hier herrschte ein fürsorgliches und angenehmes Klima. Ich musste noch eine kurze Weile warten und fühlte mich recht entspannt. Herr Dr. Kruschinski schaute vorbei, sagte mir, dass alles klappen würde und machte mir damit noch mal viel Mut. Er versicherte mir, dass ich während der OP die ganze Zeit mit ihm sprechen könnte. Auch würden meine Arme nicht fixiert, so dass ich diese frei bewegen könne. Bald darauf ging es los. Die Spritze in den Rücken für die Spinalanästhesie habe ich überhaupt nicht gespürt. Nach und nach verlor ich dann das Gefühl in den Beinen. Es fühlt sich schon seltsam an, wenn die Beine plötzlich nicht mehr zu einem gehören und wie ein Fremdkörper erscheinen. Aber das war ja schließlich Sinn der Sache. Von der OP selbst habe ich nicht viel mitbekommen. Ich verspürte nur einmal ein Ziehen im linken Brustkorb, aber niemals Schmerzen. Irgendwie kam mir alles sehr weit weg vor.

Die Zeit verging schnell und ich bin mir gar nicht sicher, ob ich nicht zwischendurch geschlafen habe. So gegen 10 war dann alles fertig. Ich blieb noch einige Zeit im Aufwachraum. Auch dort verging die Zeit schnell. Ich fühlte mich nach wie vor gut aufgehoben und sicher. Gegen 13 Uhr durfte ich wieder aufs Zimmer. Zum Glück bekam ich gleich etwas zu essen. Den Rest des Tages habe ich viel geschlafen. Am Nachmittag kam dann Dr. Kruschinski zur Kontrolle. Er erklärte mir noch mal genau, was gemacht wurde und versprach mir, am nächsten Tag Photos von der OP mitzubringen. Am nächsten Morgen durfte ich mit Hilfe der Krankenschwestern kurz aufstehen. Ich fühlte mich noch etwas wackelig, aber ansonsten gut. Schmerzen hatte ich zu keiner Zeit. Wenn ich etwas verspürte, dann war es eher ein Gefühl wie Muskelkater. Nach der Visite wurden der Blasenkatheder und die Drainage entfernt und ich konnte ohne Probleme alleine aufstehen. Gegen Nachmittag machte ich meinen ersten Spaziergang im Park. Täglich schaute Dr. Kruschinski nach dem Rechten. Ich bekam die Photos von der OP, die ich behalten durfte. Das war interessant und ich war mir dadurch sicher, dass wirklich alles in Ordnung ist. Von Tag zu Tag ging es besser. Die drei kleinen Narben an meinem Bauch heilten wunderbar. Freitags trat ich die Heimreise mit meinem Auto an.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Herrn Dr. Kruschinski und seinem Team bedanken. Ich würde mich jederzeit wieder für eine OP bei ihm und für die Regionalanästhesie entscheiden.

Claudia Kumpf

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